Die Bedeutung von nachhaltigen Geldanlagen an der Börse steigt enorm. Private sowie institutionelle Anleger sind auf der Suche nach Umweltfonds, grünen Aktien, Green Bonds sowie grünen ETFs. So wurde in 2019 ein Anlagevolumen in Deutschland von rd. 183 Milliarden Euro erzielt (Quelle: FNG 2020). Mit Blick auf den boomenden Markt der Umweltfonds gilt es die jeweilige Anlagestrategie und Einwertungen durch die bekannten Ratingagenturen (wie z.B. Feri, Morningstar) zu beachten. Aufgrund der vielen Fonds dieser Art, die erst seit wenigen Jahren am Markt sind, können zu einigen Produkten noch keine langfristigen Aussagen zur Wertentwicklung getroffen werden. Eine intensive Auseinandersetzung mit den Projektschwerpunkten und Inhalten ist eine wichtige Voraussetzung, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Grundsätzlich ist, wie auch am Aktienmarkt, zwischen offenen und geschlossenen Umweltfonds sowie in der Anlagemischung zwischen Aktien-, Misch- oder Rentenfonds, zu unterscheiden.

Bei geschlossenen Umweltfonds wird in Nachhaltigkeitsprojekte investiert, die als unternehmerische Beteiligung in das Investmentportfolio eingehen, da die Anteile nicht an der Börse notiert sind. Dabei kann es sich um konkrete Anlageobjekte handeln (wie z.B. Themenfeld: Erneuerbare Energien), zu denen die Informationen, wie branchenüblich, nebst individueller Vertragsparameter ausführlich auszuweisen sind. Die Risiken geschlossener Umweltfonds sind analog der geschlossenen Fonds zu würdigen, indem das Kapital meist mittel-bis langfristig angelegt ist und ein vorzeitiger Ausstieg meist nicht möglich ist. Somit handelt der Investor unternehmerisch mit dem Risiko eines Totalverlustes.

Bei offenen Umweltfonds sind gleichermaßen Informationen hinsichtlich der Investstrategie und konkreten Anlageobjekte und –projekte einzuholen. Sehr häufig finden sich hier ebenfalls themenbezogene Umweltfonds, die den ESG-Kriterien Rechnung tragen.

 

Sechs wichtige Kriterien bei der Auswahl von Umweltfonds

Folgenden Aspekten sollten bei der Auswahl eines Umweltfonds besondere Beachtung beigemessen werden:

  1. Transparenz zu Anlageinhalten/Projekten und deren Gewichtung
  2. Werden die nachhaltigen Auswirkungen nachvollziehbar und mit Messkriterien unterlegt, präsentiert?
  3. Gibt es eine Zusicherung von Ausschlusskriterien (Branchen)
  4. Berücksichtigung und nachweisliche Beachtung der internationalen Leitlinien, Ziele und Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens (so z.B. UN-Nachhaltigkeitsziele)
  5. Gibt es eine Einwertung durch eine renommierte Ratingagentur?
  6. Gibt es eine Einschätzung/Auszeichnung durch ein externes, unabhängiges Gremium?

Bei der Anlageauswahl sollten die aktuellen gesetzlichen und regulatorischen Entwicklungen (Inhalte TaxonomieVO) und die Fokussierung auf die größten Hebel Berücksichtigung finden. Die Börsenentwicklung zeigt, dass mit nachhaltigen Umweltfonds ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag geleistet werden kann ohne Einschränkungen in der Renditeerwartung machen zu müssen.